Learn
Claudio Koller · 2.4.2025

Was ist ein Goldstandard?

Ein Goldstandard ist ein System, in dem eine Währung durch Gold gedeckt ist, wobei die Regierung oder die Zentralbank des Landes Goldreserven hält, um die Umwandlung zu ermöglichen. Historisch gesehen wurde der Goldstandard als eine der stabilsten Formen des monetären Systems angesehen.

Ursprung Goldstandard

Das Prinzip des Goldstandards geht zurück auf die Entdeckung von Gold als Tauschmittel.

In der Antike und im Mittelalter wurde Gold als Zahlungsmittel verwendet, aber erst im 17. Jahrhundert entwickelte sich ein komplettes System, das den Goldstandard umfasste.

> Erfahre mehr was genau ein Tauschmittel ist.

Grundgedanke Goldstandard

Die Idee hinter dem Goldstandard ist, dass die Währung eines Landes eine feste Menge an Gold entspricht. Die Währung unterliegt somit einer physikalischen Knappheit, die von der Regierung oder der Zentralbank eines Landes nicht verwässert bzw. manipuliert werden kann.

Im Gegensatz zu einer Währung, die nicht durch Gold oder andere Rohstoffe gedeckt wird, kann eine Währung, die auf einem Goldstandard basiert, nicht einfach verwässert werden, um Schulden zu begleichen oder eine Inflation zu erzeugen.

Ein Goldstandard bietet auch eine stabile Grundlage für den internationalen Handel. Wenn alle Länder einen Goldstandard verwenden, ist der Wechselkurs zwischen den Währungen stabil und vor plötzlichen Kursschwankungen geschützt. Dies fördert den internationalen Handel und schafft Vertrauen zwischen den Handelspartnern.

Gold und Silber besitzen einen innere Wert, der nicht willkürlich ist. Er hängt ab von deren Knappheit, der Menge an Arbeit, die deren Beschaffung gewidmet wird und er liegt im Wert des Kapitals, das in den Minen steckt, die sie hervorbringen.

David Ricardo (1772 - 1823), britischer Ökonom

> Lerne wieso Gold wertvoll ist und es seit Jahrhunderten als Wertaufbewahrungsmittel benutzt wird.

US-Dollar und das Bretton-Woods-System

Vor 1971 basierte das internationale Währungssystem auf dem sogenannten Bretton-Woods-Abkommen, das 1944 zwischen den führenden Wirtschaftsnationen abgeschlossen wurde.

Das System sah vor, dass der US-Dollar als Leitwährung diente und mit einem festen Wechselkurs gegenüber anderen wichtigen Währungen wie der Deutschen Mark, dem britischen Pfund und dem japanischen Yen gehandelt wurde.

> Lerne mehr, was genau eine Leitwährung ist.

Ein wichtiger Aspekt des Bretton-Woods-Systems war, dass der US-Dollar vollständig durch Gold gedeckt war. Das bedeutete, dass jedes US-Dollar-Schein gegen eine bestimmte Menge an Gold eingetauscht werden konnte. Andere Währungen waren indirekt an den Dollar gebunden und konnten ebenfalls gegen eine festgelegte Menge an Gold eingetauscht werden.

Gold ist eine Währung. Es ist immer noch – nach allen Indizien – eine Premiumwährung. Keine Fiatwährung, inklusive des Dollars, kommt ihm gleich.

Alen Greenspan, FED-Präsident (1987 - 2006)

> Erfahre mehr über das Bretton-Woods-System.

1971 – Aufhebung Goldstandard

Das Bretton-Woods-System funktionierte gut, solange die USA genügend Goldreserven hatten, um ihre Währung zu decken. Allerdings begannen in den 1960er Jahren wirtschaftliche Probleme, insbesondere ein wachsendes Handelsdefizit und die Beteiligung an diversen Kriegen, die Goldreserven der USA zu dezimieren.

Als die USA in finanzielle Schwierigkeiten gerieten, beschloss die Regierung, den Goldstandard aufzuheben und den Wechselkurs des US-Dollars freizugeben.

Dies geschah am 15. August 1971, als der damalige US-Präsident Richard Nixon in einer Fernsehansprache verkündete, dass die USA den Goldstandard aufheben würden.

Bis zu diesem Zeitpunkt konnte jeder Bürger 35 US-Dollar gegen eine Unze Gold eintauschen.

> Erfahre mehr über den Nixon-Schock.

Folgen Aufhebung Goldstandard

Dieser Schritt hatte weitreichende Folgen für das internationale Währungssystem. Ohne den Goldstandard konnte jeder Staat nun selbst entscheiden, wie viel Geld er in Umlauf bringt. Gleichzeitig konnten Banken ihre Kreditgeschäfte auf die Weltwirtschaft ausweiten.

Das bedeutet, dass die Währungen der Welt heute nicht mehr durch physisches Gold oder eine andere materielle Ressource gedeckt sind, sondern nur noch auf Vertrauen in die jeweilige Währung und das dahinterstehende Land basieren.

Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen. Dann gibt es kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel (…) Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, dass es für Vermögende keinen Weg gibt, sich zu schützen. Das ist das schäbige Geheimnis der Wohlfahrtsstaats-Tiraden gegen das Gold. Defizitfinanzierung ist schlichtweg eine Massnahme zur «versteckten» Enteignung von Vermögen.

Alen Greenspan, FED-Präsident (1987 - 2006)

Wirtschaftstheorie der österreichischen Schule

Die Anhänger der alternativen Wirtschaftstheorie der Österreichischen Schule befürworten nach wie vor einen Goldstandard als ideales Währungssystem.

Viele der heutigen Vertreter dieser Theorie berufen sich auf die ökonomischen Lehren von Carl Menger, Friedrich August von Hayek und Ludwig von Mises, die im letzten Jahrhundert gelebt haben.

Diese Theorie besagt, dass eine Währung auf einem stabilen Fundament stehen sollte, das nicht von politischen Entscheidungen oder Marktmanipulationen beeinflusst wird. Gold wird oft als ideales Fundament angesehen, da es eine begrenzte Ressource ist und seine Verfügbarkeit nicht einfach manipuliert werden kann.

> Erfahre mehr über die österreichische Schule der Nationalökonomie.

Goldstandard vs. Bitcoin

Der Goldstandard und Bitcoin sind zwei unterschiedliche Geldsysteme mit einigen Ähnlichkeiten. Beide Systeme basieren auf der Idee, ein physikalisches knappes Gut, Gold bzw. Bitcoin, als Wertaufbewahrungsmittel und Tauschmittel zu verwenden.

Der Goldstandard war jedoch ein zentralisiertes System, das sich auf die Fähigkeit von Regierungen und Nationalbanken verliess feste Wechselkurse aufrechtzuerhalten. Zudem sind die Goldbestände zentral gelagert und verwaltet.

Hingegen ist Bitcoin ein dezentralisiertes digitales System, das kryptographische Algorithmen verwendet, um Peer-to-Peer-Transaktionen ohne die Notwendigkeit einer zentralen Instanzen und Drittparteien zu ermöglichen.

Trotz ihrer Unterschiede stellen der Goldstandard und Bitcoin beide Versuche dar, ein solides und sicheres Geldsystem zu schaffen, ohne eine zentrale Autorität, wie eine Regierung oder Zentralbank.

Fazit

Der Goldstandard war über viele Jahre hinweg eine grundlegende Basis für die globale Währungspolitik. Bis in das 20. Jahrhundert hinein wurden Währungen auf der Grundlage von Goldreserven bewertet und gehandelt.

Obwohl der Goldstandard heutzutage nicht mehr angewendet wird, hatte er einen signifikanten Einfluss auf die Weltwirtschaft und das Finanzsystem und bleibt ein wichtiges historisches Thema.

Buchtipp

Verbreite das Wissen

Wenn dir dieser Inhalt gefallen hat, dann teile ihn mit deinen Freunden. Wenn du denkst, dass hier etwas fehlt, schick uns eine kurze Nachricht.

Mail

Glückwunsch! 🥳

Deine Bankzahlung ist eingetroffen und dein Bitcoin-Kauf erfolgreich ausgeführt!

Deine Bitcoin sind auf dem Weg in deine Bitcoin-Wallet.

Bitcoin gekauft

Banküberweisung:EUR 100.00

Gekauft:BTC 0,00435850

Börsenkurs:EUR 22.599,90 / BTC