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Claudio Koller · 2.11.2024

Bitcoin und die finanzielle Inklusion

Finanzielle Inklusion bezieht sich auf den Prozess der Schaffung eines inklusiven Finanzsystems, das Menschen aus allen Gesellschaftsschichten Zugang zu Finanzdienstleistungen bietet.

Ein wichtiger Faktor bei der Erreichung finanzieller Inklusion ist die Nutzung digitaler Technologien. In diesem Zusammenhang ist Bitcoin als dezentrales digitales Zahlungssystem von besonderem Interesse.

Was bedeutet Finanzielle Inklusion?

Finanzielle Inklusion bezieht sich auf den Prozess, bei dem alle Menschen, unabhängig von ihrem Einkommen, ihrer sozialen Schicht, ihrem Geschlecht oder ihrem geografischen Standort, Zugang zu Finanzdienstleistungen und -produkten haben.

Dies umfasst traditionelle Bankdienstleistungen wie Konten, Kredite und Versicherungen, aber auch moderne Finanzinstrumente wie digitale Zahlungen und Mobile Banking.

Wachstumschancen

Finanzielle Inklusion ist wichtig, da sie den Menschen ermöglicht, ihr Geld sicher zu verwalten, auf Kredite zuzugreifen, um ihr Geschäft oder ihre Bildung zu finanzieren, und sich gegen unvorhergesehene Ereignisse wie Krankheit, geopolitische Krisen oder Naturkatastrophen abzusichern.

Finanzielle Inklusion trägt auch zur wirtschaftlichen Entwicklung bei, indem sie die Teilhabe der Menschen am Finanzsystem erhöht und die Wachstumschancen von Unternehmen und Länder verbessert.

Gründe finanzielle Ausschlüsse

Finanzielle Ausschlüsse können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, wie zum Beispiel mangelnde Infrastruktur, hohe Kosten, fehlende rechtliche Rahmenbedingungen, unzureichende Finanzbildung und diskriminierende Praktiken.

Es gibt niemanden, der das System stoppen oder pausieren, mehr drucken oder die Regeln ändern kann. Egal wie wenig man hat, man wird in den Augen des Bitcoin-Netzwerks gleich behandelt.

Alex Gladstein, CSO Human Right Foundation (HRF)

Finanzinfrastruktur in Entwicklungsländern

Gemäss dem Global Findex 2014 verfügten Ende 2014 ungefähr 2 Milliarden Menschen oder 38% der erwachsenen Bevölkerung auf der Welt über kein Bankkonto. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Gleichzeitig nimmt jedoch der Ausbau der Informations- und Telekommunikationsinfrastruktur in den Entwicklungsländern rapide zu.

In afrikanische Ländern haben inzwischen zwei Drittel der erwachsenen Bevölkerung Zugang zu Informationstechnologien. Zum Vergleich hatte nur jeder vierte Afrikanerin und Afrikaner 2013 ein Bankkonto.

In Wirklichkeit werden nur 13% der Bevölkerung unseres Planeten in den Dollar, Euro, japanischen Yen, britischen Pfund, australischen Dollar, kanadischen Dollar oder Schweizer Franken hineingeboren. Die anderen 87% werden in Autokratien oder wesentlich weniger vertrauenswürdige Währungen hineingeboren. 4,3 Milliarden Menschen leben unter Autoritarismus, und 1,2 Milliarden Menschen leiden unter zwei- oder dreistelligen Inflationsraten.

Alex Gladstein, CSO Human Right Foundation (HRF)

Infrastruktur Mobilfunknetz

Beeindrucken dabei ist vor allem das schnelle Wachstum des Mobilfunkmarktes. Afrikanische Länder sind zu mobilen Nationen geworden.

In manchen Länder haben mehr Menschen Zugang zum Mobilfunknetz als zu sauberem Wasser oder Strom. Mobiltelefone ermöglichen in vielen Regionen den Zugang zum Handel, zu Informationen, zu Bildung und zur Politik.

Bitcoin als Antwort auf die Finanzkrise

Bitcoin wurde 2009 als Antwort auf die Finanzkrise entwickelt. Es ist ein dezentralisiertes Peer-to-Peer-Zahlungssystem, das Transaktionen ohne Vermittlung durch Dritte ermöglicht. Bitcoin ist ein offenes und erlaubnisfreies System, das auf einer sicheren und verteilten Datenbank basiert, die Transaktionen unveränderbar und nachvollziehbar macht.

> Erfahre mehr über das Bitcoin-Whitepaper und die Entstehung von Bitcoin.

Aufgrund dieser Merkmale könnte Bitcoin eine wichtige Rolle bei der Erreichung finanzieller Inklusion spielen.

Bitcoin ist das erste Finanznetzwerk, das Neutralität bietet.

Andreas Antonopoulos

Bitcoin ist diskriminierungsfrei

Bitcoin ist es komplett egal, wer du bist. Es ist Bitcoin egal, woher du kommst, welche Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sexuelle Orientierung oder politische Ein­stellung du hast. Bitcoin ist es egal wie arm, reich, alt oder jung du bist. Bitcoin ist für alle da.

Das Bitcoin-Netzwerk ist erlaubnisfrei. Du kannst Bitcoin jederzeit nutzen, egal von wo und wofür. Keine Macht der Welt, wie ein Staat, eine Bank oder Unternehmen, kann deine Transaktion zensieren oder rückgängig machen.

Das hat es in der Finanzwelt so noch nie gegeben, denn der Zu­gang zum Finanzsystem ist nicht offen für jeden. Banken, Staaten und totalitäre Regime können Bürgern und Bürgerinnen die Nutzung des Geldsystems verwehren oder zensieren.

Bitcoin gibt dem Individuum Souveränität

Ein weiterer Vorteil von Bitcoin ist, dass es den Benutzern eine gewisse Kontrolle über ihr Geld gibt. Die Benutzerin oder der Benutzer können ihr Bitcoin-Guthaben in eine Non-Custodial Wallet speichern und müssen keine Bank oder Finanzinstitution als Drittpartei verwenden.

> Erfahre mehr über Non-Custodial Wallets und wieso diese Art von Wallets so wichtig sind.

Dies bedeutet, dass sie nicht der Gefahr von Bankpleiten oder anderen geopolitische Risiken ausgesetzt sind, die mit traditionellen Finanzdienstleistungen verbunden sind.

Jetzt haben wir eine neue Realität, in der weder Konzerne noch Regierungen das Geld kontrollieren. Das ist ziemlich bemerkenswert.

Alex Gladstein, CSO Human Right Foundation (HRF)

Niedrige Eintrittsbarriere für Personen

Ein weiterer entscheidender Vorteil von Bitcoin ist, dass es eine sehr niedrige Eintrittsbarriere hat. Jeder, der Zugang zum Internet hat, kann Bitcoin erlaubnisfrei kaufen, verkaufen und verwenden. Es gibt keine Einschränkungen hinsichtlich der geografischen Lage oder der sozialen Schicht.

Dies bedeutet, dass Bitcoin für Menschen (in Entwicklungsländern), die keinen Zugang zu traditionellen Finanzdienstleistungen haben, von unschätzbarem Wert sein kann.

Grenzüberschreitender Zahlungsverkehr

Bitcoin kann auch dazu beitragen, die Kosten für den Geldtransfer zu senken. Traditionelle Finanzdienstleistungen wie Banküberweisungen oder Geldtransfers über Western Union können sehr teuer sein, insbesondere für Menschen, die nur geringe Beträge überweisen möchten.

Bitcoin-Transaktionen via Lightning Netzwerk hingegen sind in der Regel sehr günstig und können in Echtzeit abgewickelt werden.

Bitcoin vs. Internet Adoption

Rund um den Globus nehmen die Menschen Bitcoin schneller an, als sie das Internet zuvor angenommen haben. Zu den Ländern mit der höchsten Akzeptanz gehören unteranderem Entwicklungsländern wie Nigeria, Simbabwe, Türkei, Venezuela und Vietnam.

Fazit

Insgesamt bietet Bitcoin das Potenzial, finanzielle Inklusion zu fördern, insbesondere in Entwicklungsländern. Es gibt jedoch auch Herausforderungen, die angegangen werden müssen, bevor Bitcoin als zuverlässige Alternative zu traditionellen Finanzdienstleistungen betrachtet werden kann.

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